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Vitiligo

Die Vitiligo ist eine chronisch entzündliche Erkrankung, die zu einem fortschreitendem Pigmentierungsverlust der Haut führt. Sie tritt in unterschiedlichen Formen (lokalisiert, segmental, generalisiert, universell) auf und kann in bis zu 30 % der Fälle auch vererbt werden.  

Die genaue Ursache der Erkrankung ist bis heute ungeklärt, jedoch gibt es unterschiedliche Vermutungen welche Faktoren eine Rolle spielen könnten:

1. Autoimmunhypothese:

 Basierend auf der Beobachtung, dass bei Vitligo Patienten auch gehäuft andere Autoimmunerkrankungen vorkommen, wird eine Zerstörung der Melanozyten (Pigment-bildende Zellen der Oberhaut) durch Antikörper vermutet. Allerdings lassen sich keine spezifischen Antikörper im Blut nachweisen. Bei einem Teil der Patienten konnte jedoch eine Melanozyten-auflösende Aktivität auch im Reagenzglas (in vitro) festgestellt werden (Cui et al. 1993). 

Antikörper gegen Peroxidase der Schilddrüse und gegen Parietal Zellen des Magens werden manchmal als Verlaufsparameter bestimmt, sind jedoch nicht spezifisch für Vitiligo (Rodriguez-Martin et al. 2012). Für eine Autoimmunhypothese sprechen eine häufig begleitend auftretende Entzündungsreaktion sowie die mögliche Beeinflussbarkeit des Erkrankungsverlaufs durch entzündungshemmende Medikamente wie Kortison oder Calcineurininhibitoren.

2. Selbstzerstörungshypothese:

Hierbei wird vermutet, dass Melanozyten sich durch Stoffe, die bei der Pigmentbildung entstehen selber zerstören. 

Diese Hypothese überschneidet sich mit der Radikaltheorie: hierbei soll die Zerstörung der Melanozyten durch Sauerstoff-Radikale (potentes Zellgift) vermittelt werden.

3. Die Neuraltheorie

Basiert auf psychoneuroimmunulogischen Untersuchungen (teilweise symmetrische Verteilung der Läsionen, teilweise Korrelation zu Versorgungsgebieten einzelner Nerven) und legt einen Zusammenhang mit dem vegetativen oder peripheren Nervensystem nahe. 

Gut zu dieser Hypothese passt auch die Beeinflussung der Erkrankung durch emotionalen Stress.

Therapie

Seit Juni 2023 Gibt ES ENDLICH EINE ZUGELASSENE Therapie für bestimmte Formen der Vitiligo. Bei Gesichtsbefall und weniger als 10% nicht-segmentalem Befall der Körperoberfläche darf eine Creme (Opzelura®) 2x / Tag aufgetragen werden. Der Wirkstoff Ruxolitinib gehört zu den sogenannten "Januskinase Inhibitoren".  Opzelura ist in den USA auch zur Behandlung der Neurodermitis zugelassen, bei uns in Deutschland jedoch ausschliesslich für die Vitiligo. Idealerweise wird die Creme mit einer UV oder Laser-Therapie kombiniert. Die Ergebnisse können sich sehen lassen.
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